Die Nebenbahnstrecke Heimbach/Nahe nach Baumholder führt zwischen
Ruschberg und Baumholder an der ehemaligen Schwerspatgrube Clarashall
vorbei.
Die Grube war fast 100 Jahre im Betrieb, wurde aber als die
Kapazität der Förderung zurückging am 29.06.1974 stillgelegt.
Reste der ehemaligen Grube u.a. der
Stollenmund sind auch heute noch zu sehen.
In der Chronik der Gemeinde Ruschberg von Alfons Hartmann ist eine
ausführliche Beschreibung mit Bilder über diese Grube.
Die
Bilder dokumentieren, wie bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts
die Verladung des Schwerspates vorgenommen wurde.
Auf dem neuen Modul Clarashall will ich dieses teilweise darstellen.
Das Doppelmodul Bahnhof Baumholder mit einer Breite von 50 cm schließt
sich dem Modul Bahnhof Ruschberg mit dem Jörger Norm von 40 cm an.
Das Modul Clarashall soll nun die Verbindung zwischen den beiden
Modulen schaffen.
Die Grundkonstruktion baute ich aus einem Jörger Modulbrett sowie
Parkettbrettern, die ich noch übrig hatte.
Die angeleimten Leisten dienen der besseren Verbindung mit dem oberen
Sperrholzbrett.
Die Passstifte habe ich genau passend zu dem Modul Bahnhof Baumholder
gebohrt und mit Zweikomponentenkleber eingeklebt.
Bis der Leim getrocknet war habe ich die obere Platte mit Schraubzwingen
befestigst.
Zur Stabilität des Modulkastens habe ich noch eine Leiste von unter
eingeleimt.
Die schweren Eisenteile dienen der Beschwerung bis der Leim getrocknet
ist.
Bisher habe ich noch keine einzige Schraube oder Nagel benutzt.
Auf dem Modul Bahnhof Baumholder befinden sich im vorderen Teil noch zwei
Rangiergleise im Bereich des Lagerhauses.
Im hinteren Teil sind die durchgehenden Gleise der zweigleisigen
Strecke.
Das bedeutete, das ich vier Gleisübergänge zwischen den beiden Modulen
herstellen musste.
Damit kann ich die genaue Lage der Gleise festlegen kann, werden die
Gleise mit Pinwandnadeln fixiert .
Unter die Gleise habe ich dann zwei Lagen 2 mm dicken Kork
gelegt und passend zugeschnitten.
Dabei habe ich bei der oberen Lage die Neigung des
Schotterbettes berücksichtigt.
Anschließend wurden die Korkplatten mit Pattex verklebt.
Anschließend habe ich die Gleise
mit den kleinen Märklin Gleisnägeln befestigt.
Das hört sich zwar unspektakulär an ist aber die Voraussetzung für die folgenden Schritte.
Zuerst habe ich die Gleise und die Korkunterlage mit brauner Farbe
durchgehend gestrichen.
Für die Einschotterung ist dies notwendig, damit der
dünnflüssige Kleber von Asoa nicht in die Korkunterlage eindringen kann.
Die Gleise habe ich nun mit Asoa-Schotterkleber ohne Schotter zweimal
getränkt. Der Schotterkleber ist nicht zu sehen und hält die Gleise absolut
fest.
Nach dem einschottern mit Asoa Schotter wird die Verbindung
zwischen Kork und Gleis noch fester.
Da ich die Module sowohl analog als auch digital betreiben will, ist eine
umfangreiche Stromversorgung notwendig.
Manchmal benutze ich große Schraubzwingen oder schweres Eisen auch um
kleine Dinge wie hier das Kästchen für die Buchsenleiste zu befestigen.
Aber auch dadurch, dass insgesamt sechs Gleise zwischen den Modulen verbunden werden ergibt sich ein recht hoher
Aufwand.
Die Abstellgleise habe ich mit einer eigenen Stromversorgung verbunden,
um auf diesen neben dem durchgehenden Zugverkehr ab und zu mal ein paar
Rangierfahrten zu machen.
Nachdem ich die Stromversorgung der Gleise abgeschlossen hatte, begann
ich mit der Gestaltung der Landschaft im hinteren Bereichs des Moduls.
Den Übergang von der oberen Platte zu der abgeschrägten
Modulkopfplatte habe ich mit Kunststoff- Fliegengitter gestaltet.
Das Fliegengitter wird über die Öffnung gelegt und an den Rändern mit
Heißkleber eingestrichen. Wenn der Kleber getrocknet ist, schneide ich das
überstehende Gitter ab.
So erhalte ich eine solide Grundlage für einen Gipsüberzug.
Den hinteren Teil des Moduls will ich vorab schon einmal fertig gestalten
um das Modul für die Ausstellung in Sinsheim benützen zu können.
Die Landschaftsform gestalte ich diesmal mit zwei 2,5 cm starken
Steroporplatten, die ich zuschneide und dann mit Holzleim aufeinander leime.
Den Hintergrund habe ich wie bei allen Modulen mit dem Drucker auf DIN A
4 Fotopapier ausgedruckt und mit Sprühkleber auf eine 5mm Platte geklebt.
Die zurechtgeschnittene Styroporlandschaft habe ich nun mit einer dünnen
Gipsschicht überzogen.
In einem zweiten Arbeitsgang trage ich nochmals eine Schicht Gips auf und
bearbeite diese Schicht mit einem alten Borstenpinsel.
Durch die Borsten ergeben sich kleine Vertiefungen, die realistische
Felsen ergeben.
Das geht aber nur so lange, wie der Gips noch die richtige Konsistenz
hat, d.h. er darf nicht zu flüssig sein und wenn er zu hart wird ist es
vorbei und die Sache beginnt von vorne.
Das mache ich so oft, bis es mir gefällt.
Wenn diese Gipsschicht gut durchgetrocknet ist, kann ich mit der
farblichen Gestaltung beginnen, Für die Gestaltung der Felsen nehme
ich zuerst eine kleine Menge schwarze Farbe, die ich mit viel Wasser
verdünne und so eine dunkle Brühe erhalte. Manchmal nehme ich auch
braun oder ocker. Diese dünne Brühe lasse ich nur von oben in die Felsen
laufen. Dadurch färbt sich der Gips hellgrau und die Farbreste sammeln sich
in den Vertiefungen. Mit dieser Art der Einfärbung habe ich bisher meine
gesamten Felsen auf den Modulen gemacht.
Wenn die Felsen nach
meinen Wünschen gefärbt sind erfolgt die Vorbereitung der Flächen auf denen
ich mit dem Grasmaster arbeiten will. Zuerst male ich diese Flächen mit
grüner Acrylfarbe an.
Nach dem Trocknen erfolgt abschnittsweise der Auftrag von Heki
Beflockungsleim und anschließender Begrasung.
Mit ein paar selbst
gemachten Bäumen und Büschen wird der hintere Teil des Moduls nun
abgeschlossen.
Weiter geht es mit dem vorderen Teil des Moduls.
Auf
dieser Fläche sollen die Gebäude der Grube Clarashall entsprechend der
früheren Ansicht platziert werden.
Den freien Bereich habe ich zuerst mit einer 5 mm dicken Platte aus
Finnpappe belegt um später diesen Bereich vom Modul zu entfernen und bequem
am Schreibtisch daran arbeiten zu können.
Mit 1 cm dicken Styroporplatten habe ich nun die gewünschte Landschaft
grob gestaltet.
Die einzelnen Platten habe ich mit Ponal
aufeinander geleimt.
Mit den fertigen Gebäuden erfolgte nun eine erste Stellprobe.
Auch habe ich die Feldbahngleise probehalber ausgelegt um die Strecken zu
bestimmen.
Den Eingang des Stollens habe ich bereits aus einer 3 mm dicken
Polysterolplatte ausgeschnitten, die einzelnen Steinfugen wie beim Vorbild eingeritzt und anschließend
farblich behandelt.
Solche Kleinigkeiten sind zwar mit einem größeren Aufwand verbunden
doch zeigt sich im endgültigen Aufbau die Liebe zum Detail.
So sah der Stolleneingang noch bis in die 70er Jahre aus.
Das Bild stammt aus der Chronik der Gemeine Ruschberg von Alfons
Hartmann.
Der abgesperrte Stolleneingang heute.
Damit ich die Gleise ordentlich befestigen kann, habe ich nochmals eine 3
mm dicke Finnpappe zurechtgeschnitten und mit Ponal festgeklebt.
Mit den schräg eingedrückten Stecknadeln wird die Finnpappe bis zum
Austrocknen des Leims fixiert.
In einer kleinen Bastelstunde habe ich den Stollen des Bergwerkes
nachgebildet und mit zwei gelben LED´s ausgestattet.
Den Stollen habe ich anschließend mit Styroporplatten abgedeckt und so
den Berg nachgebildet.
Da mir der Berg dann doch zu hoch erschien, habe ich einfach nochmals das
zuviel aufgebrachte Styropor abgekratzt. Viele einzelne Styroporkügelchen
aber mit einem guten Staubsauger kein Problem.
Nachdem die grobe Landschaft geschaffen war erfolgte der erste dünne
Auftrag von Gips.
Einzelne Details, wie die Felsen neben den Gleisen habe ich
schon direkt mit dem ersten Auftrag gestaltet.
Der vordere Abschluss des Moduls .
Probeliegen der Feldbahngleise.
Die Feldbahngleise von
www.saller-modelle.de habe ich mit Rostfarbe und Pulverfarben auf alt
getrimmt.
Den vorderen Rand des Moduls habe ich nun mit Gips an das Abschlussbrett
angepasst. Auch die noch fehlenden Felsen habe ich noch gestaltet.
Die Holzstapel entstanden aus ganz dünnen Birkenzweigen.
Wie der weitere Aufbau des Moduls weitergeht beschreibe ich auf der Seite
Verladerampen.
Auf einer kleinen Fläche entstand ein Lagerplatz für den Treibstoff der
Grube.Zwei alte Öltanks und eine Wellblechhütte und eine Laterne,
schon ist der Platz gestaltet.
Das Wasser aus der Grube wird direkt in den Bach abgeleitet.
Die freien Flächen habe ich mit unterschiedlichen Fasern begrast und mit
Büschen und Bäumen gestaltet.
Die große freie Fläche im der Modulmitte habe ich momentan nur mit Gras
gestalte.
Vielleicht ergibt sich zukünftig noch eine andere
Gestaltung.
Vier Bilder des fertigen Moduls.
Auf dem Modul beleben insgesamt 24 selbst gemalte Figuren die Szenen.
Die Loren müssen noch von Hand geschoben werden.
Es gibt natürlich nicht nur diejenigen, die die Loren schieben sondern
auch diejenigen die aufpassen, dass die Loren auch richtig geschoben werden.
Und dann gibt es natürlich auch die Drei, die sich von niemanden in
ihrer Pause stören lassen.